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FunktionsdokumentationZeitsensible Materialien

 

Zeitsensible Materialien (ZSM) sind Materialien, deren Qualität oder Effizienz sich mit der Zeit verringert und die oft in einer kontrollierten Umgebung aufbewahrt werden, wenn sie nicht im Produktionsbereich verwendet werden. Hierzu gehören Verbundwerkstoffe und feuchtigkeitsempfindliche Materialien, die in diversen Montage- und Produktionsprozessen der Branchen Hightech, Luftfahrt, Automobil und Life Sciences eingesetzt werden.

Zeitsensible Materialien erfordern eine besondere Verwaltung und Überwachung. Diese Funktion dient der Erfassung und Nachverfolgung der Zeit, die sich auf die Haltbarkeit und Verbrauchszeit von Materialien bezieht, die auf Umwelteinflüsse sensibel reagieren.

Funktionsumfang

Diese Funktion ermöglicht es Ihnen, Folgendes zu tun:

  • Terminliche Einschränkungen für ZSM definieren und aktualisieren (siehe Material pflegen und Produktionsbestand pflegen)

    Wenn ein Material über Wareneingang im Produktionsbestand empfangen wird, wird dafür ein ZSM-Datensatz angelegt, und das Material wird automatisch eingecheckt. Die Aktivität Produktionsbestand pflegen bietet die Möglichkeit, die Maximalhaltbarkeit für ein Lagermaterial zu aktualisieren, wenn die Aktivitätsregel ALLOW_UPDATE_FLOOR_LIFE auf YES gesetzt ist. Dies gilt für Situationen, in denen das Material erneuert oder bearbeitet wurde, um seine Haltbarkeit zu verlängern.

  • ZSM ein- und auschecken (siehe Zeitsensibles Material ein-/auschecken)

    Sobald ein ZSM ausgecheckt wird, erfasst das System das Datum und die Uhrzeit des Auscheckens und beginnt, die Verbleibende Zeit im Werk für die PSN oder die Bestands-ID zu reduzieren (startet die Uhr für die Verbrauchszeit wieder). Die Uhr für die Lebensdauer wird durch das Auschecken nicht angehalten. Die Uhr für die Lebensdauer startet, wenn das Material zum ersten Mal eingecheckt wird, und wird erst angehalten, wenn sie durch die Aktivität Uhr für Zeitsensibilität anhalten gestoppt wird, die Restlaufzeit (verbleibende Lebensdauer) Null erreicht oder die Verbleibende Zeit im Werk Null erreicht.

    Wenn ein Werker versucht, eine zeitsensible Komponente, die nicht ausgecheckt ist, zu montieren, fordert das System den Werker dazu auf, die Komponente auszuchecken.

    Sobald ein ZSM eingecheckt wird, erfasst das System das Datum und die Uhrzeit des Eincheckens und stoppt den Verbrauch von Verbrauchszeiteinheiten für die ausgewählte PSN oder die ausgewählte Bestands-ID. Das Einchecken setzt die Aktuelle Timeout-Uhr für die ausgewählte PSN oder die ausgewählte Bestands-ID auf Null zurück.

    Das System startet die Uhr für die Lebensdauer, wenn die PSN oder die Bestands-ID über den Eingang im Fertigungsbereich empfangen wurden.

    Empfehlung Empfehlung

    Da alle ein- und ausgecheckten Teile oder Materialeinheiten einen eigenen Identifikator (PSN oder Bestands-ID) besitzen müssen, sollten sie alle einzeln in den Produktionsbestand eingehen, selbst wenn sie vom Lieferanten in einem einzigen Los geliefert wurden.

    Ende der Empfehlung.
  • ZSM validieren (siehe Zeitsensible Komponenten prüfen)

    Das Auschecken von ZSM-Komponenten ist nicht erlaubt, wenn die Maximalhaltbarkeit überschritten ist. Um dies zu vermeiden, kann die Hook-Punkt-Aktivität Zeitsensible Komponenten prüfen an den Hook-Punkten PRE_START oder PRE_COMPLETE an einem Vorgang oder einer Ressource platziert werden. Damit wird verhindert, dass eine PSN verarbeitet wird, wenn eine der ZSM-Komponenten abgelaufen ist.

  • Uhren für Zeitsensibilität anhalten (siehe Uhr für Zeitsensibilität anhalten)

    Um die Uhren für alle an einem bestimmten Vorgang verwendeten ZSM-Komponenten zu stoppen, kann die Hook-Punkt-Aktivität Uhr für Zeitsensibilität anhalten bei einem Vorgang an einem PRE_COMPLETE-Hook-Punkt platziert werden. Diese Hook-Punkt-Aktivität hält die Uhren für die Lebensdauer und die Verbrauchszeit für die PSN und alle damit verknüpften zeitsensiblen Komponenten an. Dies hat zur Folge, dass die PSN und die zu ihr gehörenden Komponenten nicht mehr als zeitsensibel betrachtet werden.

    Dies kann für die normale Verarbeitung verwendet werden, bei der die installierte Komponente nicht mehr zeitsensibel ist, und für die Ausnahmeverarbeitung, bei der die PSN verschrottet wird.

Ablauf

Die folgende Abbildung zeigt ein schematisches Diagramm für das Einrichten und die Verwendung der ZSM-Funktion.

Beispiel

Wenn ein im POD arbeitender Werker eine Komponente montiert, die als zeitsensibel definiert ist, fordert das System den Werker auf, diese Komponente aus der kontrollierten Umgebung auszuchecken. Sobald das Auschecken durchgeführt wird, zählt die Uhr für die Verbrauchszeit (Zeit im Werk) zurück. Das System erfasst das Datum und die Uhrzeit des Auscheckens und startet den Verbrauch von Verbrauchszeiteinheiten für die ausgewählte Bestands-ID. Um die Berechnung der Verbrauchszeit für die Komponente zu beenden, checkt der Werker das Material ein. Das System erfasst das Datum und die Uhrzeit des Eincheckens und stoppt den Verbrauch von Verbrauchszeiteinheiten für die ausgewählte Bestands-ID. Das Einchecken stoppt jedoch nicht die Uhr für die Verbrauchszeit. Das Einchecken setzt die Aktuelle Timeout-Uhr bei der ausgewählten Bestands-ID auf null. Der aktuelle Timeout ist die aktuell verstrichene Zeit (in Minuten oder Stunden), die die gesamte PSN der Atmosphäre ausgesetzt war. Sie berücksichtigt die maximal verstrichene Expositionszeit aller aktiven Bestands-IDs, die in dieser übergeordneten PSN enthalten sind.