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ProzessQualitätsprüfung mit der QIE Dieses Dokument in der Navigationsstruktur finden

 

Die Quality Inspection Engine (QIE) wird von einem Konsumentensystem, z. B. dem Extended Warehouse Management System (EWM), aufgerufen und bildet den dort angestoßenen Prüfprozess ab, z. B. Prüfungen beim Wareneingang zur Lieferung. Das Konsumentensystem nutzt dabei die Services der QIE. Dieser Prozess beschreibt beispielhaft den Prüfablauf. Detaillierte Informationen über den jeweiligen Prüfablauf finden Sie in der Dokumentation des Konsumentensystems.

Prozess

Im Folgenden wird beispielhaft der Prüfablauf bei einem Wareneingang zur Lieferung beschrieben. Es kann vorkommen, dass in Ihrem Unternehmen nicht alle Schritte ausgeführt werden müssen, z. B., wenn Sie keine Proben benötigen.

  1. Sie definieren im Konsumentensystem die benötigten Prüfobjekttypen und ordnen diesen Eigenschaften zu. Die Eigenschaften charakterisieren den Prüfobjekttyp. Eigenschaften sind z. B. Werk, Material und Lieferant.

    Je nachdem, wie ein Prüfobjekttyp im Konsumentensystem definiert wurde, können Sie in der QIE die Eigenschaften eines Prüfobjekttyps noch auf bestimmte Eigenschaften beschränken. Weitere Informationen zur Definition von Prüfobjekttypen finden Sie in der Dokumentation des Konsumentensystems.

  2. Sie definieren zum Prüfobjekttyp für die verschieden Eigenschaftswerte Prüfregeln. Das heißt, Sie definieren z. B. für ein konkretes Werk oder für eine Kombination aus einem Werk und einem Material Prüfregeln. Zu jeder Prüfregel geben Sie sogenannte Argumente der Prüfregel an, d. h. Parameter für die durchzuführenden Prüfungen:

    • Sie legen durch Zuordnung eines Prüfverfahrens fest, ob geprüft werden soll und wenn ja, ob eine 100%-Prüfung oder eine Stichprobenprüfung erfolgen soll.

    • Je nach Prüfverfahren geben Sie z. B. noch ein Stichprobenverfahren und eine Dynamisierungsregel an.

    • Sie ordnen bei Bedarf Dokumente zu.

      Die zugeordneten Dokumente werden an den Prüfbeleg weitergegeben, wenn das System auf Basis der Prüfregel einen Prüfbeleg anlegt (siehe Schritt 3).

    • Sie geben eine Codegruppe für die Bewertung von Prüfbelegen an. Wenn Sie Proben und Positionen der Prüfbelege einzeln bewerten wollen, geben Sie noch Codegruppen für Proben und Positionen an.

    • Sie geben für den Druck der Dokumente zum Prüfbeleg und der Probeziehanweisung ein Aktionsprofil des Post Processing Framework an.

    • Wenn das System beim Anlegen eines Prüfbelegs automatisch Proben zum Prüfbeleg anlegen soll, geben Sie eine Probenart, ein Probenahmeverfahren und eine Probenahmeeinheit an. Die Probenahmeeinheit müssen Sie dabei nur für Probenahmeverfahren vom Typ Zeit oder Menge eingeben. Für den Typ Gebinde ermittelt das System die Einheit dynamisch, wenn Sie eine Prüfung simulieren oder anlegen.

      Das System verwendet dann die Daten der Probenart, des Probenahmeverfahrens und der Probenahmeeinheit zum Anlegen der Proben.

    • Wenn Sie Daten der Qualitätsprüfung im weiteren Verlauf an ein externes System weiterleiten wollen, geben Sie das externe System an. Dort können Sie weiter gehende Funktionen zur Prüfplanung und -durchführung nutzen, z. B. Planung von und Erfassung zu Merkmalen.

    • Wenn Sie Fehler und Abweichungen erfassen wollen, geben Sie eine Befundart und einen Katalogfilter für Befunde an.

  3. Angestoßen durch einen Prozess im Konsumentensystem legt die QIE einen Prüfbeleg an. Wenn das Konsumentensystem eine entsprechende Oberfläche zur Verfügung stellt, können Sie einen Prüfbeleg auch manuell anlegen. Dabei gehen Sie folgendermaßen vor:

    1. Sie wählen den Prüfobjekttyp.

    2. Sie geben für die Eigenschaften des Prüfobjekttyps konkrete Werte an.

    3. Sie geben den Losumfang und die Anzahl der Container ein.

    4. Das System ermittelt aus den vorgegebenen Daten weitere Daten, z. B.:

      • den Stichprobenumfang

      • die Prüfeinstellungen

      • die Dokumente aus der Prüfregel

      Die Prüfeinstellungen und Dokumente ermittelt das System dabei aus den Prüfregeln, die Sie für die Eigenschaftswerte definiert haben. Wenn Sie Werte für mehrere Eigenschaften vorgegeben haben, kann das System dabei auch mehrere Prüfregeln verwenden. Wenn Sie beispielsweise ein Werk und ein Material vorgegeben haben, verwendet das System zunächst die Prüfregel, die das Werk und das Material enthält. Wenn es dabei nicht alle benötigten Argumente ermitteln kann, verwendet es auch die Prüfregeln, die nur das Werk oder nur das Material enthalten. Dabei bestimmen Hierarchien der Eigenschaften, in welcher Reihenfolge das System nach Prüfregeln sucht, siehe Vererbung der Prüfvorgaben.

      Beispiele zur Ermittlung des Stichprobenumfangs finden Sie unter Ermittlung des Stichprobenumfangs.

    5. Bei entsprechenden Vorgaben in der Prüfregel legt das System auf Basis der Daten des Probenahmeverfahrens Proben an.

      Achtung Achtung

      Das System legt auf Basis der Probeziehanweisung und der Probenahmeeinheit immer nur einen Satz Proben an. Wenn die Probenahmeeinheit es erfordert, dass mehrere Probensätze angelegt werden müssen, z. B., wenn alle zwei Stunden fünf Proben entnommen werden sollen, muss das Konsumentensystem die weiteren Probensätze anlegen, z. B., indem es den ersten Probensatz kopiert.

      Ende der Warnung.
    6. Das System kopiert die Dokumente aus der Prüfregel. Sie ordnen bei Bedarf dem Prüfbeleg weitere Dokumente zu.

    7. Sie sichern den Prüfbeleg.

    8. Wenn Sie im Customizing der QIE Aktionsprofile entsprechend definiert haben, druckt das System automatisch die zugehörigen Dokumente, z. B.:

      • Dokumente und Probeziehanweisung zum Prüfbeleg

      • Dokumente und Etikett zu den Proben

    9. Sie geben den Prüfbeleg frei.

      Hinweis Hinweis

      Wenn Sie in der QIE ein Objekt freigegeben haben, können Sie es nicht mehr löschen. Sie können es nur noch stornieren und archivieren.

      Ende des Hinweises.
    10. Wenn Sie in der Prüfregel festgelegt haben, dass Daten an ein externes System weitergeleitet werden sollen, delegiert das System die Prüfung an das externe System und sendet die benötigten Daten aus dem Prüfbeleg.

  4. Sie führen die Prüfung durch. Dabei verwenden Sie bei Bedarf die ausgedruckten Dokumente, die Probenziehanweisung und Etiketten.

  5. Sie erfassen folgendermaßen die Ergebnisse der Qualitätsprüfung im Datensatz der Probe:

    1. Sie erfassen Abweichungen und Fehler als Befund.

    2. Sie geben bei Bedarf Dokumente an.

    3. Sie treffen den Prüfentscheid für die Probe, d. h., Sie geben einen Entscheidungscode und den Status entschieden an.

  6. Sie erfassen analog zu den Daten der Probe die Daten zum Prüfbeleg. Dabei orientieren Sie sich bei Bedarf an den Daten, die Sie zu den Proben erfasst haben.

    Hinweis Hinweis

    Wenn Sie den Prüfbeleg an ein externes System wie mySAP Enterprise Resource Planning (mySAP ERP) weitergeleitet haben, können Sie die umfangreicheren Funktionen dieses Systems für die Ergebniserfassung nutzen. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation des externen Systems.

    Ende des Hinweises.

Ergebnis

Sie haben eine Qualitätsprüfung mit der QIE durchgeführt. Wenn Sie die Prüfung mit einem Stichprobenplan durchgeführt haben und in der Dynamisierungsregel Entsprechendes festgelegt haben, wird der getroffene Prüfentscheid in der Qualitätslage gesichert. Der getroffene Prüfentscheid beeinflusst damit auch die Vorgaben für die weitere Prüfung, siehe Dynamisierung.

Der gewählte Entscheidungscode bestimmt, ob eine Folgeaktion im Konsumentensystem ausgeführt wird. Im Customizing der QIE definieren Sie dazu unter Entscheidungscodes festlegen für den Entscheidungscode den Schlüssel der auszuführenden Folgeaktion. Diesen leitet die QIE dann an das Konsumentensystem weiter, das ihn interpretiert und die Folgeaktion ausführt.

Weitere Informationen

Detailliertere Informationen und Beispiele darüber, wie das Konsumentensystem in einzelnen Schritten mit der QIE zusammenwirkt, finden Sie unter Zusammenwirken der Systeme.