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 Terminierung von Auftragsnetzen

Verwendung

Enthält ein Fertigungsauftrag eine Komponente, die über einen zweiten Fertigungsauftrag hergestellt wird (Direktfertigung), so dient der Bedarfstermin dieser Komponente als Eckendtermin des zweiten Auftrags. Enthält der zweite Fertigungsauftrag wiederum eine Komponente, die über einen dritten Fertigungsauftrag hergestellt wird, so dient der Bedarfstermin dieser Komponente wiederum als Endtermin des dritten Auftrags, usw.

Bei der Terminierung eines Teilbaums / eines vollständigen Auftragsnetzes geben Sie Rahmentermine in den Auftrag ein, der auf oberster Stufe steht. Diese Rahmentermine dienen als Richtlinie, sie markieren den Zeitraum, innerhalb dessen das System versucht, den aktuellen Auftrag und alle untergeordneten Aufträge zu terminieren.

Auftragsnetze werden üblicherweise rückwärts terminiert . Haben Sie daher im obersten Auftrag eines Auftragsnetzes einen Rahmenendtermin eingegeben, so geht das System ausgehend von diesem Termin rückwärts vor und terminiert jeden Auftrag rückwärts, beginnend mit dem Bedarfstermin der Komponente, die innerhalb des Auftrag gefertigt wird. Der Eckstarttermin des frühsten Fertigungsauftrags ist identisch mit dem Rahmenstarttermin des Auftragsnetzes.

In der nachfolgenden Grafik sehen Sie ein Beispiel einer Rückwärtsterminierung im Auftragsnetz (ohne Berücksichtigung der Transportzeit ):

Funktionsumfang

Manuell vorgegebene Termine im Auftragsnetz

Rahmentermine dienen als Richtlinien für die Terminierung des Auftragsnetzes. Bei der Terminierung eines Teilbaums / eines vollständigen Auftragsnetzes müssen Sie je nach Terminierungsart mindestens einen Rahmentermin vorgeben:

  • Rahmenendtermin

Das System versucht, den aktuellen Auftrag und alle abhängigen Aufträge vor diesem Termin fertigzustellen.

  • Rahmenstarttermin

Das System terminiert den aktuellen Auftrag und alle abhängigen Aufträge nach diesem Termin.

  • Rahmenstart- und Rahmenendtermin

Das System versucht den aktuellen Auftrag und alle abhängigen Aufträge innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne zu terminieren. Stellt sich bei der Terminierung heraus, daß die Rahmentermine nicht eingehalten werden können, dann versucht das System mit Reduzierungsmaßnahmen die Durchlaufzeit der terminierten Aufträge zu verkürzen.

Wenn der Starttermin eines Auftrags in die Vergangenheit fällt, dann schaltet das System auf Heuteterminierung um. In diesem Fall erhalten Sie eine entsprechende Warnmeldung im Terminierungsprotokoll.

Hinweis Hinweis

Sie können auf mehreren Ebenen im Auftragsnetz Rahmentermine vorgeben. Sie sollten jedoch beachten, daß jede Vorgabe eines Rahmentermins eine terminliche Fixierung für den entsprechenden Teilbaum darstellt. Diese kann unter Umständen dazu führen, daß die Termine einzelner Aufträge im Auftragsnetz nicht mehr aufeinander abgestimmt sind.

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Errechnete Termine im Auftragsnetz

Die Auftragsnetzterminierung errechnet die Termine der einzelnen Aufträge (Ecktermine und terminierte Termine) und die terminierten Termine des Auftragsnetzes.

Das Ergebnis der Durchlaufterminierung wirkt sich folgendermaßen auf die Termine des Auftragsnetzes aus:

  • Der früheste Eckstarttermin aller Aufträge entspricht dem terminierten Start des Auftragsnetzes.

  • Der späteste Eckendtermin aller Aufträge entspricht dem terminierten Ende des Auftragsnetzes.

  • Wenn die Rahmentermine nicht eingehalten werden konnten, dann unterscheiden sich die terminierten Termine von den Rahmenterminen des Auftragsnetzes. In diesem Fall erhalten Sie eine entsprechende Warnmeldung im Terminierungsprotokoll.

Einzelne Aufträge eines Auftragsnetzes terminieren

Bei der Terminierung für einen einzelnen Auftrag gehen Sie wie bei der Terminierung normaler Fertigungsaufträge vor.

Teilbäume oder ganze Auftragsnetze terminieren

Bei der gleichzeitigen Terminierung mehr als eines Auftrags

  • kann die Terminierung nur durchgeführt werden, wenn Sie auf den Teilbaum bzw. das ganze Auftragsnetz zugreifen

  • werden Rahmentermine, die auf einer niedrigeren Stufe eingegeben wurden, beim Terminierungslauf berücksichtigt

  • muß der Anwender mindestens einen Rahmentermin eingeben:

    • Das System versucht alle bestehenden Rahmentermine, die auf einer niedrigeren Netzstufe eingegeben wurden, einzuhalten.

Hinweis Hinweis

Rahmentermine werden nur dann in einen Auftrag geschrieben, wenn sie manuell eingegeben wurden.

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  • Die Ecktermine aller Aufträge des zu terminierenden Teilbaums / Auftragsnetzes werden an die terminierten Termine angepaßt.

  • Bei Vorwärtsterminierung dürfen sich beide Ecktermine von den Rahmenterminen unterscheiden.

  • Bei Rückwärtsterminierung sollten der Eckendtermin und der Rahmentermin übereinstimmen.

Hinweis Hinweis

Wird in einem Terminierungslauf ein Auftragsendtermin errechnet, der nach dem Bedarfstermin für die zu fertigende Komponente liegt, so wird der Anwender im Terminierungsprotokoll darüber informiert. Sichert der Anwender die Aufträge trotz dieser Warnung, so wird im entsprechenden Auftrag ein Systemstatus gesetzt.

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