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 Ein- und Auslaufmaterialien

Verwendung

Im Rahmen der Disposition wird über die Auslaufsteuerung der Sekundärbedarf, der für eine Materialkomponente nicht mehr durch den Lagerbestand gedeckt ist, auf eine/mehrere Nachfolgeposition(en) übertragen. Darüber hinaus kann das Nachfolgematerial auch in der Stückliste bestimmt werden.

Hinweis Hinweis

Die in der Stückliste bestimmte Nachfolgeposition hat eine höhere Priorität als das ggf. im Materialstammsatz gepflegte Nachfolgematerial.

Ende des Hinweises

Für Textpositionen und Klassenpositionen können Sie keinen Auslauf steuern.

Funktionsumfang

Es wird unterschieden zwischen

  • Einfachausläufer

Einem Material wird ein direktes Nachfolgematerial zugeordnet. Die Fehlmenge des Auslaufmaterials wird direkt auf den Nachfolger umgeleitet.

Die Zuordnung eines Nachfolgematerials erfolgt im Materialstammsatz des Auslaufmaterials.

  • Parallelausläufer

Ein führendes Material (Hauptausläufer) bestimmt den Aus- und Einlauf von weiteren Materialien anhand eines Gruppenbegriffs. Die Fehlmenge des Auslaufmaterials wird mengenproportional zur geplanten Menge weitergeleitet.

Die parallel auslaufenden und einlaufenden Positionen sind nur in der Stückliste pflegbar.

Voraussetzungen für die Auslaufsteuerung

Für das Auslauf- und Nachfolgematerial müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Beide Materialien müssen plangesteuert geplant werden.

  • Die Basismengeneinheit des Nachfolgematerials muß identisch sein mit der des Auslaufmaterials.

  • In der Stückliste erfassen Sie für die Auslaufposition verschiedene Auslaufdaten und für ein Nachfolgematerial verschiedene Einlaufdaten.

  • Das System prüft folgende Positionsdaten:

  • Sie können nur eine Lagerposition oder Rohmaßposition als Auslauf- oder Nachfolgematerial erfassen.

  • Falls die Lagerposition oder Rohmaßposition einer Alternativpositionsgruppe zugeordnet ist, können Sie keine Daten für die Auslaufsteuerung pflegen.

  • Eine Position, für die bereits Ein-/Auslaufdaten gepflegt sind, kann keiner Alternativpositionsgruppe zugeordnet werden.

  • Für ein Kuppelprodukt sind keine Ein-/Auslaufdaten vorgesehen.

Hinweis Hinweis

Es ist keine mehrstufige Auflösungssteuerung vorgesehen. Wenn also ein Material in der Dispositionssicht des Materialstammsatzes mit dem Auslaufkennzeichen 1 (Einfach-/ Parallelausläufer) gekennzeichnet und somit bereits ein Nachfolgematerial erfaßt ist, kann dieses Material nicht mehr als Nachfolgematerial angegeben werden.

Ende des Hinweises

Daten für die Auslaufsteuerung

Sie erfassen die Daten für die Auslaufsteuerung auf der Registerkarte Allgemeine Daten . Die Pflege der Ein- und Auslaufdaten rufen Sie über die Funktionstaste Auslaufdaten.

Auf einem Dialogfenster werden für die Position folgende Daten angezeigt bzw. gepflegt:

  • Auslaufgruppe

Diese frei wählbare Zeichenfolge faßt zusammengehörende, auslaufende Positionen einer Stückliste zusammen.

  • Sie können eine Auslaufgruppe nur für eine Position erfassen, deren Auslaufkennzeichen einen Auslauf vorsieht (Dispositionssicht im Materialstammsatz). Diese auslaufende Position wird durch eine Nachfolgeposition (einlaufende Position) ersetzt.

    Für die Nachfolgeposition wird eine Nachfolgegruppe gepflegt. Die Nachfolgegruppe sollte den gleichen Wert haben wie die Auslaufgruppe der auslaufenden Position (siehe Beispiel unten).

  • Über die Auslaufgruppe können Sie einen Parallelauslauf realisieren; d.h., wenn eine Position ausläuft (Hauptausläufer), muß eine andere Position (abhängiger Ausläufer) ebenfalls auslaufen.

    Wenn beispielsweise eine Mutter ausläuft, muß die dazugehörige Schraube ebenfalls auslaufen.

Wenn Sie einen Parallelauslauf realisieren möchten, dann müssen Sie den Hauptausläufer in der Stückliste identifizieren und den abhängigen Parallelausläufer über die gleiche Auslaufgruppe (siehe Beispiel unten).

  • Nachfolgegruppe

Diese frei wählbare Zeichenfolge faßt zusammengehörende Nachfolgepositionen einer Stückliste zusammen. Darüber hinaus wird über die Nachfolgegruppe bestimmt, welche auslaufende(n) Position(en) durch diese Nachfolgeposition ersetzt werden soll(en).

  • Sie können die Nachfolgegruppe nur für eine Position pflegen, die bestandsgeführt ist (z.B. Lagerposition).

  • Sie können eine Position nur bei der Positionserfassung als Nachfolgeposition pflegen. Wurde die Position gebucht, kann der Wert des Feldes nicht mehr geändert werden.

  • Die Nachfolgeposition löst die auslaufende Position ab, deren Auslaufgruppe mit dem Wert dieser Nachfolgegruppe identisch ist (siehe Beispiel für das Feld Auslaufgruppe ).

  • Auslaufart

Dieser Schlüssel identifiziert das Material als Auslaufmaterial und bewirkt bei der Disposition die Auslaufsteuerung. Die Disposition leitet den Sekundärbedarf, der nicht mehr durch den Lagerbestand des Materials gedeckt ist, auf das Nachfolgematerial weiter. Das System ermittelt den Wert aus dem Materialstammsatz.

Beispiele für die Auslaufsteuerung

Nachfolgend erhalten Sie einige Beispiele für ein- und auslaufende Positionen:

Beispiel Beispiel

Einfacher Ausläufer

Bei einem einfachen Auslauf ersetzt die Position 0010 (Material M-2) die Position 0010 (Material M-1). Hier muß weder Auslaufgruppe noch Nachfolgegruppe definiert werden.

Ende des Beispiels.

Pos.

Material

Auslaufart

Auslaufgruppe

Nachfolgegruppe

0010

M-1

1

   

0010

M-2

1

   

Beispiel Beispiel

Paralleler Ausläufer

Bei einem Parallelauslauf werden die auslaufenden Positionen 0010 (Material M-1) und 0020 (Material M-2) durch die einlaufende Position 0030 (Material M-3) ersetzt.

Das Material M-1 ist der Hauptausläufer (Auslaufart 2); das Material M-2 ist der abhängige Ausläufer (Auslaufart 3); das Material M-3 ist die Nachfolgeposition (Auslaufkennzeichen 5).

Ende des Beispiels.

Pos.

Material

Auslaufart

Auslaufgruppe

Nachfolgegruppe

0010

M-1

2

A1

 

0020

M-2

3

A1

 

0030

M-3

5

 

A1

Beispiel Beispiel

Paralleler Einläufer

Beim parallelen Einlauf wird die auslaufende Position 0010 (Material M-1) durch die einlaufenden Positionen 020 (Material M-2) und 0030 (Material M-3) ersetzt.

Das Material M-1 ist der Ausläufer (Auslaufart 2); das Material M-2 und M-3 sind die Einläufer (Auslaufart 5).

Ende des Beispiels.

Pos.

Material

Auslaufart

Auslaufgruppe

Nachfolgegruppe

0010

M-1

2

A1

 

0020

M-2

5

 

A1

0030

M-3

5

 

A1

Informationen zur Pflege der Ein- /Auslaufdaten entnehmen Sie bitte dem Dokument PP - Stücklisten .