Wenn die Termine, die das System bei der Terminierung eines Auftrags oder Auftragsnetzes ermittelt, außerhalb der Eckstart- und Eckendtermine liegen, kann es die Durchlaufzeit automatisch reduzieren. Dazu verwendet es die Reduzierungsmaßnahmen, die Sie voreingestellt haben. Mögliche Reduzierungsmaßnahmen sind:
Reduzierung der Auftragspuffer (Vorgriffs- und Sicherheitszeit)
Reduzierung der Wartezeit und der Transportzeit der Vorgänge
Splittung, d.h. Aufteilung eines Vorgangs auf mehrere Personen oder Maschinen
Überlappung, d.h. teilweise parallele Bearbeitung aufeinanderfolgender Vorgänge
Reduzierung von Vorgangsdauern
Die Durchlaufzeit des Auftrags wird stufenweise reduziert, bis eine Durchführung innerhalb der Ecktermine möglich ist oder bis die maximale Reduzierungsstufe erreicht ist.
Die Einstellungen für die Reduzierung nehmen Sie im Customizing und in den Aufträgen oder Plänen vor:
Im Customizing der
Terminierungsparameter
definieren Sie pro Werk, Auftragsart und Fertigungssteuerer
die maximale Reduzierungsstufe
den Umfang der Reduzierung der Auftragspuffer in jeder Reduzierungsstufe
Diese Terminierungsparameter können Sie auch noch in der Auftrags- oder Planbearbeitung einstellen.
Im Customizing der
Reduzierungsstrategien
definieren Sie Reduzierungsstrategien. Diese legen Auswahl und Umfang der vorgangsbezogenen Reduzierungsmaßnahmen in jeder Reduzierungsstufe fest. Im Auftrag oder im Plan geben Sie zu jedem Vorgang, für den Sie eine Reduzierung erlauben, eine Reduzierungsstrategie an.
Im Auftrag oder im Plan definieren Sie zu jedem Vorgang die Daten für die vorgangsbezogenen Reduzierungsmaßnahmen (Bedingungen für die Überlappung und Splittung, normale und minimale Transport- und Wartezeit).
Grundsätzlich hängt es vom Auftragstyp ab, welche Reduzierungsmaßnahmen Sie einstellen können:
Auftragstyp |
Mögliche Reduzierungsmaßnahmen |
Fertigungsaufträge, Planaufträge |
Auftragspuffer, Wartezeit, Transportzeit, Splittung, Überlappung |
Netzpläne |
Vorgangsdauer |
Prozeßaufträge |
Auftragspuffer, Vorgangsdauer |
Absatz- und Produktionsgrobplanung |
Auftragspuffer |
Instandhaltungsaufträge |
keine Reduzierung möglich |
Reduzierung über den kritischen Weg
Für Auftragsnetze, Netzpläne oder Plan- und Fertigungsaufträge mit parallelen Folgen können Sie im Customizing der
Terminierungsparameter
mit der
Reduzierungsart
einstellen, daß die Reduzierungsmaßnahmen nur an den Vorgängen durchgeführt werden, bei denen eine Reduzierung der Durchlaufzeit auch zu einer Reduzierung der gesamten Durchlaufzeit des Auftragsnetzes oder des Auftrages führt. Solche Vorgänge bilden einen "kritischen Weg". Vorgänge, bei denen eine Reduzierung der Durchlaufzeit keine Reduzierung der gesamten Durchlaufzeit bringt, werden nicht reduziert. Mit dieser Reduzierungsart werden die Reduzierungsmaßnahmen also nur in dem Umfang durchgeführt, wie sie für die Reduzierung der Durchlaufzeit erforderlich sind. Dadurch behalten Sie ggf. Pufferzeiten oder vermeiden unerwünschte Splittung oder Überlappung von unkritischen Vorgängen.