Show TOC

HintergrundILM-fähige Ablage Dieses Dokument in der Navigationsstruktur finden

 

In einer durchgängigen ILM-Strategie ist nicht nur der Anwendungs-, sondern auch der Ablageaspekt zu berücksichtigen. Daher ist die Integration der ILM-fähigen Ablage ein wichtiger Bestandteil von ILM und basiert auf einer sicheren, vorzugsweise WORM-ähnlichen Ablagentechnologie. In einer ILM-Strategie werden die Vorgänge im Lebenslauf der Daten Ihres SAP-Systems anhand der im Information Retention Manager (IRM) erfassten Regeln und Regelwerke ausgeführt, die beim Ablagevorgang in Form von Eigenschaften an das Ablagesystem übergeben werden.

Dem folgenden Konzept ist zu entnehmen, was unter einer ILM-fähigen Ablage zu verstehen ist und wie sich diese in die ILM-Gesamtstrategie einfügt:

  • ILM-erweiterte WebDAV-Schnittstelle: SAP NetWeaver ILM nutzt zur Datenübertragung zwischen dem Anwendungssystem und der Ablage eine ILM-erweiterte WebDAV-Schnittstelle. Über diese erweiterte WebDAV-Schnittstelle werden nicht nur Daten an die abschließende, idealerweise mit einer WORM-ähnlichen Technologie arbeitenden Ablage übertragen, sondern auch Metadaten in Form von WebDAV-Eigenschaften. Die neue WebDAV-Schnittstelle ermöglicht eine klare Struktur für die Ablage der Daten sowie die Übergabe von Eigenschaften zu jedem Hierarchieknoten und zur eigentlichen Datei an das Ablagesystem. Eigenschaften mit eindeutiger Semantik sind z. B. der Beginn und das Ende der Aufbewahrungsfrist, die mithilfe des IRM für jede Archivdatei ermittelt werden.

  • WORM-ähnliche Ablage und Schnittstellenzertifizierung: Das Ablagesystem muss in der Lage sein, diese Metadaten zu empfangen und entsprechend zu reagieren, um die Vorgänge an den abgelegten Daten gemäß den Regeln „verstehen“ und ausführen zu können. Wenn dies der Fall ist, kann es als ILM-fähig betrachtet werden. Anbieter von Ablagesystemen können von SAP eine ILM-Zertifizierung erhalten, die ausweist, dass ihre Ablagesysteme ILM-fähig sind. Wenn Sie ein Ablagesystem auswählen, das sich nahtlos in Ihre ILM-Strategie einfügen soll, ist darauf zu achten, dass es bestimmten Kriterien entspricht. Es sollte z. B. sowohl die Nichtlöschbarkeit als auch die Vernichtung der Daten je nach Anforderung unterstützen. Dadurch wird gewährleistet, dass Ihre Daten über den gesamten gesetzlich geforderten Zeitraum aufbewahrt und schließlich zum richtigen Zeitpunkt vernichtet werden. Ebenso sollte ein Ablagesystem gewährleisten können, dass die Änderung oder Modifizierung abgelegter Daten in keiner Weise möglich ist. Die WORM-ähnliche magnetische Speicherung ist für SAP NetWeaver ILM am besten geeignet. Weitere Informationen zu zertifizierten Partnern finden Sie unter   https://www.sdn.sap.com/irj/sdn   Partners and ISVs   Integration and Certification  .

  • Archivhierarchie und strukturierte Daten: Um die ILM-fähige Ablage für Ihre archivierten Daten zu erhalten, können Sie Ihre Archivdateien mittels der neuen ILM-erweiterten WebDAV-Schnittstelle ablegen. Wenn Sie diese Option wählen, werden die Archivdateien in einer Hierarchie abgelegt, die die von der Aufbewahrungsregel im IRM festgelegten Parameter widerspiegelt und die zum Zeitpunkt der Ablage aufgebaut wird. Echte Archivdaten (verschobene Daten) und Schnappschüsse (kopierte Daten) werden unter unterschiedlichen Hierarchiepfaden abgelegt, deren Knoten anhand der Parameter für die Bestimmung der IRM-Regeln gebildet werden. Wie der Abbildung zu entnehmen ist, werden die archivierten Daten automatisch unter dem Knoten AD abgelegt, während die Schnappschüsse automatisch unter dem Knoten SN abgelegt werden.

  • Archivhierarchie und unstrukturierte Daten: Es besteht auch die Möglichkeit, die Aufbewahrung der unstrukturierten Daten (ein- oder ausgehende Dokumente, eingelesene Rechnungen usw.) zu verwalten, die an die strukturierten Daten angehängt sind. Die angehängten, unstrukturierten Daten werden in einem Ablagesystem wie üblich über die Schnittstelle ArchiveLink abgelegt. Die Verweise auf die Ablageorte der unstrukturierten Daten werden dann in einer zweiten Hierarchie abgelegt, die der Hierarchie der strukturierten Daten entspricht (falls diese bereits vorhanden ist). Der Ablageort jedes Dokuments ist in der entsprechenden Kollektion in der Parallelhierarchie als dessen archiviertes Host-Business-Objekt abgelegt. Auf diese Weise bleiben die unstrukturierten Daten mit den zugehörigen strukturierten Daten verbunden und erben die gleichen Lebenszyklus-Metadaten. Wie Sie der Abbildung entnehmen können, werden die Verweise auf Dokumente, die über ArchiveLink abgelegt wurden, automatisch unter dem Knoten AL gesichert, während die Verweise auf über ArchiveLink abgelegte Drucklisten automatisch unter dem Knoten DL (Drucklisten) gesichert werden.

    Hinweis Hinweis

    Beachten Sie, dass, obwohl unstrukturierte Daten über eine andere Schnittstelle abgelegt werden, die Möglichkeit (und auch die Absicht) besteht, die strukturierten wie auch die unstrukturierten Daten im selben Unternehmensarchiv abzulegen. Dies hängt von der Offenheit des Speicheranbieters ab.

    Ende des Hinweises.

Die Abbildung wird im Begleittext erläutert.

Die Archivhierarchie wird gemäß den im IRM festgelegten Regeln aufgebaut und hängt von der Art der archivierten Daten ab.