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ABAP-Programme können nur in einem R/3-System ausgeführt werden. Das R/3-Basis-System enthält eine Komponente Kernel & Basisdienste, die als plattformunabhängige Laufzeitumgebung für ABAP-Programme dient (siehe Das Basis-System).

Jedes ABAP-Programm ist aus unteilbaren und in sich abgeschlossenen Verarbeitungsblöcken aufgebaut, deren Anordnung im Programmtext völlig unerheblich ist. Verarbeitungsblöcke sind aus Strukturblöcken aufgebaute Programmteile und werden sequentiell abgearbeitet. Verarbeitungsblöcke werden entweder von außerhalb des ABAP-Programms oder aus Verarbeitungsblöcken des gleichen ABAP-Programms aufgerufen (siehe Aufbau von ABAP-Programmen). Beim Aufruf von außerhalb sind Aufrufe aus der ABAP-Laufzeitumgebung und aus anderen ABAP-Programmen zu unterscheiden.

Diese Grafik wird im zugehörigen Text erklärt

Um ein ABAP-Programm zu starten, muß zumindest ein Verarbeitungsblock von außerhalb des ABAP-Programms aufgerufen werden. Jedes ABAP-Programm hat einen Programmtyp, der festlegt, ob und wie das Programm gestartet werden kann.

Startbare Programme

Diese Programme können vom Benutzer durch Eingabe des Programmnamens oder eines Transaktionscodes gestartet werden. Sie stellen die eigentlichen Anwendungsprogramme des R/3-Systems dar und werden in den untergeordneten Abschnitten näher behandelt.

Typ 1

Programme vom Typ 1 können unter Angabe des Programmnamens im R/3-System gestartet werden und heißen deshalb auch ausführbare Programme. Beim Start eines Programms vom Typ 1 werden in der Laufzeitumgebung Prozessoren gestartet, die einen speziellen Satz von Verarbeitungsblöcken (Ereignisblöcke) in einer fest vorgegebenen Reihenfolge aufrufen. Der Ablauf der Prozessoren ist an den Aufgaben des Reporting orientiert, weshalb ausführbare Programme auch Reports genannt werden. Mehr zur Ausführung von Reports steht unter Direkte Ausführung - Reports.

Eine spezielle Art von Typ 1-Programmen sind logische Datenbanken. Sie können gemeinsam mit Reports gestartet werden. Logische Datenbanken enthalten Unterprogramme, die in einer bestimmten Reihenfolge vom unsichtbares Systemprogramm für Typ 1-Programme aufgerufen werden. Die Unterprogramme dienen der Auslagerung und Wiederverwendbarkeit von Funktionalität im Rahmen des Reporting. Mehr zu logischen Datenbanken steht unter Logische Datenbanken.

Typ M

Programme vom Typ M können nur über Transaktionscodes gestartet werden. Ein Transaktionscode startet ein Dynpro bestehend aus Bildschirmbild und Ablauflogik. Die Dynpro-Ablauflogik kann spezielle Verarbeitungsblöcke (Dialog-Module) im zugehörigen ABAP-Programm aufrufen. Da Programme vom Typ M hauptsächlich solche Dialog-Module enthalten, heißen sie Modulpools. Mehr zur Ausführung von Modulpools steht unter Dialoggesteuerte Ausführung - Transaktionen.

Nicht-startbare Programme

Diese Programme können nicht vom Benutzer gestartet werden, sondern enthalten Verarbeitungsblöcke oder anderern Quelltext, der nur von bereits laufenden Anwendungsprogrammen genutzt werden kann. Sie werden in den entsprechenden Abschnitten näher behandelt.

Typ F

Programme vom Typ F können nicht gestartet werden. Sie dienen als Rahmenprogramm für Funktionsbausteine. Beim Aufruf eines Funktionsbausteins aus einem laufenden ABAP-Programm wird das komplette Rahmenprogramm in den internen Modus des laufenden Programms dazugeladen. Da Programme vom Typ M hauptsächlich Funktionsbausteine enthalten, heißen sie Funktionsgruppen. Funktionsbausteine gehören zu den Prozeduren und werden dort beschrieben.

Typ K

Programme vom Typ K können nicht gestartet werden. Sie dienen als Rahmenprogramm für globale Klassen. Sie heißen deshalb Klassen-Definition. Klassen gehören zu ABAP Objects und werden dort beschrieben.

Typ J

Programme vom Typ J können nicht gestartet werden. Sie dienen als Rahmenprogramm für globale Interfaces. Sie heißen deshalb Interface-Definition. Interfaces gehören zu ABAP Objects und werden dort beschrieben.

Typ S

Programme vom Typ S können nicht gestartet werden. Sie dienen als Rahmenprogramm für Unterprogramme, die nur extern aufgerufen werden sollen. Beim Aufruf eines solchen Unterprogramms aus einem ABAP-Programm wird das komplette Rahmenprogramm in den internen Modus des laufenden Programms dazugeladen. Da Programme vom Typ S hauptsächlich Unterprogramme enthalten, heißen sie Subroutinenpools. Unterprogramme gehören zu den Prozeduren und werden dort beschrieben.

Typ I

Programme vom Typ I können nicht gestartet werden und enthalten keine aufrufbaren Verarbeitungsblöcke. Sie dienen ausschließlich der Modularisierung von ABAP-Quelltext und werden in andere ABAP-Programme eingebunden. Include-Programme gehören zu den Quelltext-Modulen und werden dort beschrieben.

ABAP-Aufruf startbarer Programme

Für alle startbaren Programme gibt es ABAP-Anweisungen, um die Programme auch aus anderen laufenden Anwendungen heraus starten zu können. Dies wird unter Programmaufrufe behandelt.

 

 

 

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