Als Ausnahme bezeichnen wir eine Situation während der Ausführung eines ABAP-Programms, in der eine normale Programmfortführung nicht sinnvoll ist. Ausnahmen können sowohl implizit in der ABAP-Laufzeitumgebung als auch explizit im ABAP-Programm ausgelöst werden. Beispielsweise führt eine Division durch Null zu einer Ausnahme in der ABAP-Laufzeitumgebung. Man kann diese Situation aber auch durch eine Abfrage im ABAP-Programm feststellen und dort selbst eine Ausnahme auslösen.

Wir unterscheiden behandelbare und unbehandelbare Ausnahmen:

• Behandelbare Ausnahmen kennzeichnen Fehlersituationen in der Laufzeitumgebung oder im ABAP-Programm, bei denen die Programmausführung durch eine Behandlung der Ausnahme im ABAP-Programm fortgesetzt werden kann, ohne daß das System in einen kritischen Zustand gerät. Wird eine solche Ausnahme nicht behandelt, kommt es zu einem Laufzeitfehler.
• Unbehandelbare Ausnahmen kennzeichnen kritische Fehlersituationen in der Laufzeitumgebung, bei denen eine Behandlung mit ABAP-Mitteln nicht möglich ist, und führen immer zu einem Laufzeitfehler.

Seit Release 6.10 basieren Ausnahmen und ihre Behandlung generell auf Ausnahmeklassen. Dieses Konzept umfasst die Funktionalität der vorhergehenden Konzepte, erweitert diese und löst sie dadurch ab.