Bezugsquellenfindung 

Einsatzmöglichkeiten

Die Bezugsquellenfindung dient der Zuordnung von Bezugsquellen zu Bedarfen. Als Bezugsquellen kommen sowohl interne Bezugsquellen (Verteilzentren) als auch externe Bezugsquellen (externe Lieferanten) in Betracht.

Das System nutzt die Bezugsquellenfindung z.B. in den Anwendungen Disposition, Bestellwesen, Aufteilung und Filialauftrag. Jede Anwendung kann den Ablauf der Bezugsquellenfindung über Eingangsparameter steuern und die Ergebnisse unterschiedlich auswerten.

Voraussetzungen

Über das Bezugsquellenkennzeichen in den Logistikdaten des Artikelstamms legen Sie fest, ob das System bevorzugt nach einer internen oder einer externen Bezugsquelle suchen soll. Sie können Bezugsquellen z.B. auf folgende Arten im System festlegen:

Interne Bezugsquellen können Sie festlegen, indem Sie in den Betriebsstammdaten einen oder mehrere Lieferbetriebe eintragen. Sie können jedem Betrieb die Lieferbetriebe wahlweise auf Warengruppenebene oder für das gesamte Sortiment zuordnen.

Pro Lieferbetrieb können Sie einen Gültigkeitszeitraum und eine Priorität angeben. Die Priorität ermöglicht die Auswahl eines Lieferbetriebs, wenn für denselben Zeitraum mehrere Lieferbetriebe gültig sind.

Ein Einkaufsinformationssatz legt eine interne oder externe Bezugsquelle fest.

Das System wertet bei der Bezugsquellenfindung die im System vorhandenen Rahmenverträge aus. Ein Rahmenvertrag kann sich auf eine externe Bezugsquelle (z.B. Wertkontrakt) oder auf eine interne Bezugsquelle (z.B. Umlagerungslieferplan) beziehen. Rahmenvereinbarungen mit den Lieferanten werden im Handel auch vereinfacht ohne Rahmenvertrag über einen Einkaufsinformationssatz abgebildet.

Quotierungen kommen im Handel nur selten zum Einsatz. Über eine Quotierung können Sie mehrere interne oder externe Bezugsquellen festlegen, auf die die Beschaffung anhand von Quoten verteilt werden soll. Sie können auch Rahmenverträge als Bezugsquelle eintragen. Die Quotierung könnten Sie z.B. für Artikel nutzen, bei denen der Bedarf so groß ist, daß er nicht von einem Lieferanten gedeckt werden kann.

Falls gültige Einträge in der Quotierung existieren, wird geprüft, ob laut Customizing-Einstellungen ein Quotierungssplit durchzuführen ist. Die Bedarfsmenge wird dann ggf. nach den Regeln der Quotierung auf mehrere Bezugsquellen verteilt.

Orderbucheinträge kommen im Handel ebenfalls nur selten zum Einsatz. Im Orderbuch können Sie einer Kombination aus Artikel und Betrieb eine interne oder eine externe Bezugsquelle, jeweils mit Gültigkeitszeitraum, zuordnen. Sie können auch Rahmenverträge als Bezugsquelle eintragen. Das Orderbuch könnten Sie z.B. nutzen, um für einzelne Artikel eine Feinsteuerung der Bezugsquellenfindung vorzunehmen.

Ablauf

Die Bezugsquellenfindung durchläuft folgende Schritte:

  1. Quotierung auswerten
  2. Siehe Bezugsquellenfindung: Quotierung auswerten

  3. Orderbuch auswerten
  4. Siehe Bezugsquellenfindung: Orderbuch auswerten

  5. Suchreihenfolge im Artikelstamm auswerten

Siehe Bezugsquellenfindung: Externe bzw. interne Bezugsquellen finden

Sobald das System in einem Schritt mindestens eine gültige Bezugsquelle gefunden hat, beendet es die Suche und verwendet die gefundene Bezugsquelle als Ergebnis.

Wenn Sie die Bezugsquellenermittlung online ausführen und das System mehrere mögliche Bezugsquellen findet, dann erhalten Sie ein Fenster mit den Vorschlägen. Sie können eine Bezugsquelle auswählen.

Wenn Sie die Bezugsquellenermittlung im Hintergrund durchführen, muß das System eine eindeutige Bezugsquelle ermitteln, damit das System anschließend z.B. automatisch eine Bestellung erzeugen kann.

Weitere Informationen finden Sie unter