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ABAP CDS - Views

Eine CDS-View wird für vorhandene Datenbanktabellen und beliebige andere Views oder CDS-Views des ABAP Dictionary mit der Anweisung DEFINE VIEW der DDL der ABAP Core Data Services (CDS) im CDS-Quelltext einer CDS-Datendefinition in den ABAP Development Tools (ADT) definiert. Bei der Aktivierung der CDS-Datendefinition einer CDS-View werden zwei Objekte des ABAP Dictionary erzeugt:

• Die CDS-Entität

Die CDS-Entität repräsentiert die eigentliche CDS-View. Sie basiert auf einer CDS-Datenbank-View und ermöglicht zusätzliche Eigenschaften, wie z.B. in CDS definierte Zugriffskontrollen. Der Name cds_entity der Entität wird bei der Definition einer CDS-View hinter DEFINE VIEW definiert. Die Definition der CDS-Entität kommt nur als CDS-Quelltext vor. Das Werkzeug ABAP Dictionary der ABAP Workbench (SE11) kennt die CDS-Entität nicht.

Als Datentyp des ABAP Dictionary repräsentiert die CDS-Entität einen strukturierten Typ mit den Elementen der CDS-View als Komponenten und kann wie jede CDS-Entität verwendet werden:

• In ABAP CDS kann die CDS-Entität als Datenquelle anderer CDS-Entitäten verwendet werden.

• In ABAP kann die CDS-Entität als Datentyp und in lesenden Open-SQL-Anweisungen verwendet werden.

• Im ABAP Dictionary kann die CDS-Entität nicht als Datentyp für die Definition klassischer Dictionary-Objekte verwendet werden.

• Eine CDS-Datenbank-View

Die CDS-Datenbank-View ist die technische Grundlage der CDS-View im ABAP Dictionary. Es handelt sich um eine schreibgeschützte klassische Datenbank-View. Der Name CDS_DB_VIEW dieser View wird bei der Definition einer CDS-View in der CDS-Annotation @AbapCatalog.sqlViewName definiert. Das Werkzeug ABAP Dictionary der ABAP Workbench (SE11) zeigt eine CDS-Datenbank-View zwar an, sie kann dort aber nicht geändert werden. Bei Aktivierung der View wird auf der Datenbank die entsprechende gleichnamige SQL-View erzeugt.

Als Datentyp des ABAP Dictionary repräsentiert die CDS-Datenbank-View wie alle klassischen Datenbank-Views eine flache Struktur mit den Elementen der CDS-View als Komponenten. Die CDS-Datenbank-View einer mandantenabhängigen CDS-View hat anders als die CDS-Entität immer auch eine Mandantenspalte.

• Im ABAP Dictionary kann die CDS-Datenbank-View wie jede klassische Struktur verwendet werden, beispielsweise als Typ einer Unterstruktur, als Include-Struktur oder als Zeilentyp eines Tabellentyps.

• In ABAP sollte die CDS-Datenbank-View dagegen nicht verwendet werden. Sie kann zwar über ihren Namen CDS_DB_VIEW fast überall dort verwendet werden, wo auch Datenbanktabellen oder klassische Datenbank-Views angegeben können, wie z.B. hinter dem TYPE-Zusatz, in lesenden Open-SQL-Anweisungen, aber auch in Native SQL oder hinter der TABLES-Anweisung, dies wird aber nicht empfohlen. Insbesondere ist die Verwendung der CDS-Datenbank-View in lesenden Open-SQL-Anweisungen obsolet und im strikten Modus ab Release 7.50 verboten. Statt dessen soll in ABAP auf die CDS-Entität zugegriffen werden, welche alle Eigenschaften der CDS-View umfasst.

Beide Namen cds_entity und CDS_DB_VIEW liegen im Namensraum der Datentypen des ABAP Dictionary. Innerhalb der DDL der ABAP CDS ist die View ebenfalls unter beiden Namen bekannt. Auch in anderen CDS-Entitäten sollte aber nur auf die CDS-Entität über ihren Namen cds_entity und nicht auf die CDS-Datenbank-View über den Namen CDS_DB_VIEW zugegriffen werden.

Eine CDS-View hat zwei Arten von Schlüsseln:

• Für CDS-Entitäten können mit KEY Schlüsselelemente definiert werden. Dieser Schlüssel ist der semantische Schlüssel der CDS-View.

• Der Schlüssel der CDS-Datenbank-View wird wie bei einer klassischen View implizit bestimmt. Dieser Schlüssel ist der technische Schlüssel der CDS-View.

In Open SQL hängt es davon ab, ob über den Namen der CDS-Entität oder über den Namen der CDS-Datenbank-View auf eine CDS-View zugegriffen wird, welcher Schlüssel für die Syntaxprüfung verwendet wird.

Die folgenden Abschnitte beschreiben die Mandantenbehandlung und die SAP-Pufferung für CDS-Views:

• Mandantenbehandlung

• SAP-Pufferung

Hinweise

• Die Programmierung von CDS-Views mit der DDL der Core Data Services ist in aller Regel nicht Sache der normalen ABAP-Anwendungsprogrammierung sondern gehört zum Aufgabengebiet der Implementierung von Datenmodellen im ABAP Dictionary. Einmal angelegt werden CDS-Views in ABAP-Programmen über lesende Open-SQL-Anweisungen verwendet und müssen entsprechend stabil sein.

• Neben den für CDS-Views spezifischen Möglichkeiten wie die Definition von Assoziationen gehen auch die Möglichkeiten der normalen SQL DDL der CDS DDL weit über die des formularbasierten Werkzeugs ABAP Dictionary der ABAP Workbench zur Definition von klassischen Views hinaus.

• CDS-Views werden plattformunabhängig definiert. Sie können aber Anteile enthalten, die derzeit nicht von allen Datenbanksystemen unterstützt werden. Vor einem Zugriff in ABAP kann mit der Klasse CL_ABAP_DBFEATURES festgestellt werden, ob die Eigenschaft im aktuellen System unterstützt wird, um eine Ausnahme zu verhindern.

• Wenn für eine CDS-Entität mit der DCL-Anweisung DEFINE ROLE eine CDS-Rolle definiert und die CDS-Zugriffskontrolle nicht mit dem Wert #NOT_ALLOWED für die Annotation @AccessControl.authorizationCheck ausgeschaltet ist, wird bei einem Zugriff auf die CDS-Entität über Open SQL oder über eine SADL-Query eine implizite Zugriffskontrolle durchgeführt und es werden nur die Daten gelesen, die den Zugriffsbedingungen genügen.

• Da für jede CDS-View eine CDS-Datenbank-View angelegt wird und diese nur transparente Tabellen unterstützen, kann über CDS-Views nicht auf Pool- und Cluster-Tabellen zugegriffen werden.

• Für CDS-Views gibt es mit CDS-View-Erweiterungen eine eigene Möglichkeit für modifikationsfreie Erweiterungen.

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ABAP CDS - Mandantenbehandlung bei CDS-Views
ABAP CDS - SAP-Pufferung von CDS-Views