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Hintergrunddokumentation Welche Daten werden archiviert?  Dokument im Navigationsbaum lokalisieren

Ähnlich wie in SAP ERP werden auch in SAP CRM Belege, die innerhalb einer bestimmten Anwendung entstanden sind und die alle Daten zu einem konkreten Geschäftsvorfall beinhalten, mit Hilfe von Archivierungsobjekten archiviert. Im CRM spricht man in diesem Zusammenhang nicht von einem Beleg, sondern allgemein von einem Business-Objekt oder ‑ wie im Falle der CRM-Vorgangsbearbeitung ‑ von einem Geschäftsvorgang. Für das Verständnis der CRM-Datenarchivierung ist es daher wichtig, sich ein klares Bild über den Zusammenhang zwischen einem Archivierungsobjekt und den Daten, die tatsächlich archiviert werden, zu machen. Dazu sollen diese Hintergrundinformationen dienen.

Zusammenhang zwischen Geschäftsvorgangsart, Geschäftvorgangstyp und Archivierungsobjekt

Ein Geschäftsvorgang (CRM) setzt sich im Allgemeinen aus einer Vielzahl unterschiedlicher Daten zusammen, die als Einträge in mehreren separaten Datenbanktabellen gespeichert werden. Bei der Archivierung stellt die im Archivierungsobjekt gespeicherte Datendefinition sicher, dass alle zu dem Geschäftsvorgang gehörenden Daten, für die das notwendig ist, mit ins Archiv geschrieben werden. Dies gewährleistet die Vollständigkeit des archivierten Geschäftsvorgangs und seine spätere Anzeigbarkeit.

Geschäftsvorgangsart und Geschäftvorgangstyp

Ein CRM-Geschäftsvorgang (z. B. Kundenauftrag, Besuch, Serviceauftrag) wird durch genau eine Vorgangsart beschrieben (siehe Grafik). Die Vorgangsart definiert den Aufbau des Geschäftsvorgangs und damit auch die beteiligten Tabellen, die auch aus der Sicht der Datenarchivierung relevant sind. Darüber hinaus steuert die Vorgangsart die Verarbeitung des Geschäftsvorgangs und legt die Steuerungsattribute (z. B. Textschema, Partnerschema, Statusschema, Organisationsdatenprofil) fest. Die Vorgangsart definiert also die Eigenschaften und Merkmale eines Geschäftsvorgangs sowie die Vorgabewerte und deren Verarbeitung. Ein Geschäftsvorgang wird immer mit Bezug auf eine Vorgangsart angelegt.

Einer Vorgangsart ist ein oder mehrere Geschäftsvorgangstypen (z. B. Kontakt, Verkauf, Service) zugeordnet. Der Geschäftsvorgangstyp bestimmt den betriebswirtschaftlichen Kontext, in dem eine Vorgangsart verwendet werden kann (z. B. Service, Verkauf, Aktivität). Geschäftvorgangstypen werden im Business Object Repository (BOR) angelegt, sie werden daher auch als BOR-Objekte bezeichnet. Ein Geschäftvorgangstyp ist entweder auf der Ebene des Vorgangskopfes oder der Vorgangsposition definiert. Man spricht daher auch von einem Kopf- bzw. Positionsvorgangstyp. Bei Kopfvorgangstypen unterscheidet man zusätzlich zwischen führenden und untergeordneten Kopfvorgangstypen. Einem führenden Kopfvorgangstyp können 0 bis n untergeordnete Kopfvorgangstypen zugeordnet sein.

Der Geschäftsvorgangstyp ist in Form eines Business-Objekts vom System vorgegeben, während Sie die Vorgangsart im Customizing des Customer Relationship Management selbst definieren können. Das Konzept des Geschäftsvorgangs ermöglicht somit die Erfassung von Positionen aus unterschiedlichen betriebswirtschaftlichen Kontexten innerhalb eines Vorgangs. Beispielsweise können Sie in einem Vorgang Produkte verkaufen und Reklamations- bzw. Retourenpositionen erfassen.

Sets und Extensions

Die eigentlichen Daten eines Geschäftsvorgangs werden in den Tabellen so genannter „Sets“ und „Extensions“ gespeichert. Geschäftvorgangstypen besitzen selbst keine Tabellen, ihnen kommt beim Aufbau eines Geschäftsvorgangs lediglich eine logische Funktion zu. Sets und Extensions werden nicht im Business Object Repository definiert, d. h., es handelt sich nicht um BOR-Objekte. Programmtechnisch sind Sets und Extensions als Softwarepaket, das mehrere Funktionsgruppen beinhaltet, implementiert. In dieses Paket ist die Datenarchivierung durch eine eigene Funktionsgruppe eingebunden.

      Extension: Stellt eine Erweiterung zu einem Geschäftsvorgang dar, die zusätzliche Informationen zum Geschäftsvorgang enthält und diesen unter einem betriebswirtschaftlichen Aspekt näher beschreibt. Eine Extension kann entweder für den Vorgang selbst, also auf Kopfebene, oder dessen Positionen existieren. Beispiele für Extensions sind CUSTOMER_H (Kopfextension zur Erweiterung von Kundendaten) und FINPROD_I (Positionsextension zu Finanzdaten).

      Set: Auch ein Set ist eine Erweiterung zu einem Geschäftsvorgang. Er kann entweder für den Vorgang (auf Kopfebene), die Vorgangsposition oder für beide existieren. Ein Set wird zum Speichern von Informationen verwendet, die sowohl für den Vorgang als auch für die Positionen relevant sein können. Beispiele hierfür sind Versandinformationen, Organisationseinheiten und Partnerdaten. Aufgrund ihrer Wiederverwendbarkeit tragen Sets zur Vermeidung von Datenredundanzen bei.

Rolle des Archivierungsobjekts

Was bedeutet dies nun für die Datenarchivierung? Einem Archivierungsobjekt ist jeweils ein einziger führender Kopfvorgangstyp zugeordnet; die Zuordnung findet über die Tabelle ARCDEL_OBJ statt. Das Archivieren eines Geschäftsvorgangs bedeutet nun, dass alle Tabelleneinträge, die zu dem führenden Kopfvorgangstyp gehören (gespeichert in dessen Sets und Extensions), sowie alle Tabelleneinträge, die möglichen untergeordneten Kopf- oder Positionvorgangstypen (ebenfalls gespeichert in deren Sets und Extensions) zugeordnet sind, ins Archiv kopiert werden. Die folgende Grafik skizziert diesen Zusammenhang:

Diese Grafik wird im zugehörigen Text erklärt

Ein Geschäftsvorgang ist also die Kombination aus einem führenden Kopfvorgangstyp und optional einem oder mehreren untergeordneten Kopfvorgangstypen. Dem führenden Kopfvorgangstyp können ein oder mehrere Positionsvorgangstypen zugeordnet sein. Zu den Kopf- und Positionsvorgangstypen können jeweils ein oder mehrere Sets bzw. eine oder mehrere Extensions existieren. Die Menge der erlaubten Sets und Extensions ist im Customizing des Customer Relationship Management definiert. Eine Vorgangsart muss nicht alle erlaubten Sets und Extensions nutzen. Die Zahlen in der Grafik geben das Verhältnis an, in dem die einzelnen Objekte zueinander stehen können.

Beispiel

Der Vorgangsart Terminauftrag werden die Geschäftsvorgangstypen Verkauf (BUS2000115) und Kontakt (BUS2000126) zugeordnet, siehe nachfolgende Abbildung. Dabei ist Verkauf führend. Diesem sind die Positionstypen Verkauf (BUS2000131) und Kundenersatzlieferung (BUS2000165) zugeordnet.

Den Geschäftsvorgangstypen sind folgende Sets und Extensions (Auszug) zugeordnet:

Geschäftsvorgangstyp

Set bzw. Extension

BUS2000115

BILLING, CUMULAT_H, CUSTOMER_H, PARTNER, TEXTS

BUS2000126

ACTIVITY_H, APPOINTMENT, CUSTOMER_H

BUS2000131

APO_I, TEXTS

BUS2000165

PARNTER, TEXTS

Sowohl auf Kopf- als auch auf Positionsebene wird jeweils die Obermenge der Sets und Extensions gebildet, d. h., Sets und Extensions werden vom Schreibprogramm nur einmal kopiert, auch wenn sie mehrmals vorkommen. Verkaufsaufträge werden mit dem Archivierungsobjekt CRM_SALDOC archiviert. Für unser Beispiel ergibt sich also folgendes Bild:

Diese Grafik wird im zugehörigen Text erklärt

Siehe auch:

Anlagen sowie Verknüpfungen des Belegflusses

 

 

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